Fremdes Land, fremde Kultur, fremde Sprache: Flüchtlinge und Einwanderer spüren die Barrieren in wohl jeder Situation.Um ihnen das Zurechtfinden im Alltag etwas zu erleichtern, hat innogy vor Ort in Essen mit „Energy Connects Culture“ eineKampagne gestartet, die Schule macht
Hemn Nanakali weiß, was es bedeutet, sich in einem neuen Leben zurechtfinden zu müssen. Der innogy Mit-arbeiter ist 2014 mit seiner vierköpfigen Familie aus dem Irak zum Studium nach Deutschland gekommen.Der Betriebswirt bemerkte während eines Praktikums, das er 2017 bei innogy absolvierte, wie hilflos Kundendastehen, die kein oder nur wenig Deutsch sprechen können. „Ich habe damals an einer Marktforschung mit-gearbeitet, die den Bedarf an neuen Services für multikulturelle Kunden ermittelte“, erzählt Nanakali. Die Er-kenntnis war deutlich: „Wer nur schlecht Deutsch spricht, hat große Probleme, die für ihn wichtigen Informa-tionen zu bekommen – und zu verstehen!“
Die Idee zur Kampagne „Energy Connects Cultures“ war ge-boren. Mit einem umfassenden Maßnahmenpaket soll Mens-chen in arabischer, persischer, türkischer und englischer Spra-che sowie in zwei kurdischen Dialekten alle wichtigen Doku-mente zur Verfügung gestellt werden können. Dazu wurde aufder innogy Website eine Unterseite mit dem Kampagnen-Titelgestaltet, auf der die Informationen in der jeweiligen Sprachehinterlegt sind. „Bei innogy vor Ort in Essen sind wir 2018 mitder Pilotphase gestartet“, erzählt Nanakali. „Wir haben Flyererstellt mit Verweis auf die Website und Willkommenspaketefür Menschen unterschiedlicher Nationalitäten.“ In den darinenthaltenen Broschüren wird alles genau in der jeweiligenSprache erklärt, von der Anmeldung über den monatlichenAbschlag bis zur Jahresabrechnung. „Unseren Kunden wirdaußerdem ein Sprach- und Integrationsbuch ausgehändigt,das sehr gut ankommt.“ Als weiterer Paketbestandteil werdenbei innogy vor Ort in Essen jetzt wöchentlich sieben Stundenlang Sprachvermittler der Diakonie eingesetzt, um aktiv beiVerständnisproblemen zu unterstützen.
Die Pilotphase in Essen war so erfolgreich, dass die dort umgesetzten Maßnahmen nun in 37 weiteren in-nogy vor Ort Standorten übernommen werden. Willkommenspakete wurden zusammengestellt und 10.000Bücher gedruckt, die nun überall vorrätig sein werden. Hemn Nanakali ist stolz auf das, was das Team errei-cht hat: „Die Menschen sind überrascht und auch sehr erleichtert, dass wir ihnen so offen begegnen.“ Es seisehr schön zu sehen, wie erfreut sie darauf reagieren, dass ihnen wichtige Informationen in ihrer eigenenSprache angeboten werden. „Es hat ja auch einen ausgesprochen positiven psychologischen Effekt, dass dieIdentität jedes Einzelnen wahrgenommen wird“, betont Nanakali, der derzeit nebenbei an der TU Dortmundan seiner Doktorarbeit schreibt – und das, obwohl er einst mit denselben Sprachbarrieren kämpfte.
Energyconnectscultures
Hemn Nanakali (l.) mit seinen Kolle-gen Kristin Benders und MarkusSchleicher bei innogy vor Ort in Es-sen, wo wöchentlich sieben Stun-den lang Sprachvermittler bei Ver-ständigungsproblemen helfen
innogy ist bunt und vielfältig: Genau wie die Welt, in der wirleben und die wir nachhaltiger machen wollen.
Hemn Nanakali, Kundenservice, innogy vor Ort in Essen